Dienstag, 17. Mai 2016

Eine andere Europäische Grenze


Nun hatten wir uns also mit einem wirklich schlechten Gefühl von den Leuten in und um Idomeni verabschiedet, um uns eine andere Grenzregion, bzw. die Situation der Geflüchteten an jener, genauer anzusehen. Auf der griechischen Insel Lesbos strandeten in den letzten Monaten (stranden hier im wahrsten Sinne des Wortes!) zigtausende Flüchtlinge, die sich vom nahen tükischen Festland (auf dem Bild links und unten sieht man dies am Horizont) oft in kleinen Schlauchbooten über das Meer aufmachten.




Dem Abkommen mit der Türkei "sei Dank", um es ganz sarkastisch auszudrücken, schaffen es heute jedoch nur noch ganz wenige über diese Route in die EU.
Dennoch befinden sich auf Lesbos noch tausende Flüchtlinge (unfreiwillig) und hoffen darauf, dass es für sie in naher Zukunft weitergeht und sie z.B. zu ihren Familien in andere EU-Ländern reisen dürfen.









Mit kurzem Umsteigestopp in Athen flogen wir gestern von Thessaloniki nach Mytilini auf Lesbos (ich meine ich hätte irgendwo gelesen, dass es die drittgrößte Insel Griechenlands sei!?). Dort nahmen wir uns ersteinmal wieder ein kleines Mietauto - in den letzten Tagen hatte es sich wirklich als quasi unentbehrlich erwiesen..



Teil des Abkommens mit der Türkei ist wohl auch, dass alle Flüchtlinge, die nach dem 20. März 2016 hier angekommen sind, nicht wie (teilweise) zuvor nach der Registrierung von hier auf das griechische Festland weitergeleitet werden, sondern bis zur Entscheidung im Asylverfahren hier auf Lesbos bleiben müssen. Zu diesem Zweck wurde in der Nähe Mytilinis, in Moria, ein Camp errichtet, das zur Zeit nach Aussagen verschiedener Flüchtlinge 3000 - 4000 Menschen "beherbergt".

Die ganze Situation scheint hier wirklich schwierig und undurchsichtig zu sein. Gestern sprachen wir mit einem jungen Afghanen, der nach eigener Aussage am 19.3. abends auf Lesbos ankam und bei der Polizei am selbigen Abend um Registrierung bat. Leider geschah dies erst am 21., sodass er nun auf Lesbos bleiben muss. Heute unterhielten wir uns mit einer Gruppe Pakistaner, sie waren auf dem Weg von Mytilini zum Camp und wir schlossen uns ihnen an.


Dieser junge Mann kam bereits im Februar auf Lesbos an.


 Allerdings war es nur einem Teil der Gruppe tatsächlich erlaubt, das Camp zu verlassen (nach eigener Aussage aufgrund verschiedener Ausweise - diese zeigten sie uns auch. Doch da alles auf griechisch geschrieben war, konnten weder sie noch wir etwas damit anfangen), sodass einige Jungs sich im hinteren Bereich über einen Zaun hinauswagen müssen.






Uns war der Zutritt dementsprechend natürlich auch nicht erlaubt.

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